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Realisierungswettbewerb beendet: Gewinnerentwurf präsentiert behutsames Zusammenspiel aus Historie und Zukunft

 

Für die geplante denkmalgerechte Sanierung der Villa Baltic soll ein Assistenzbau mit Hotel und Wellness sowie Einzelhandel und Gastronomie als sinnvolle Ergänzung entstehen. Dafür wurde ein Entwurf gesucht, der einerseits das Alleinstellungsmerkmal der Villa wahrt und mit ihr eine neue Adresse bildet und andererseits den wirtschaftlichen Betrieb einer gehobenen Hotelanlage mit Gastronomie und Einzelhandel ermöglicht.

 

Nahezu einstimmig entschied sich das Preisgericht nun für einen filigranen, modernen Gebäudekomplex aus Holz der sich behutsam an dem historisch wertvollen, neobarocken Baukörper der Villa anschmiegt und somit Alt und Neu auf rücksichtsvolle Weise miteinander verbindet.

Dem vorausgegangen war ein dreimonatiges anonymes Wettbewerbsverfahren bei dem sieben Architekturbüros aus ganz Deutschland ihre Entwurfsideen eingereicht hatten.

 

Wettbewerb ist Instrument höchster Güte

„Dieser Wettbewerb ist das absolute Optimum eines fachlich, objektiven und demokratischen Entscheidungsprozesses. Die Prüfung erfolgt durch ein legitimiertes Gremium aus Fach- und Sachpreisrichtern. Die Brüder Aschenbeck haben mit diesem Verfahren alles getan was sie tun können, mehr geht nicht.“, sagt Christoph Meyn, Präsident der Architektenkammer M-V.

 

Fachjury setzt auf zeitloses Design

Die Experten sind überzeugt, dass der prämierte Entwurf alle wichtigen Anforderungen für eine tragfähige Lösung des gesamten Bauvorhabens darstellt und somit die Grundlage für eine denkmalgerechte Sanierung der Villa Baltic bildet.  

„Dieser Entwurf besticht durch seine gute Positionierung, präzise Durcharbeitung und überzeugende Gestaltung. Er setzt eher auf zeitlose Prinzipien, als auf modische Trends. Die vorgeschlagene Verwendung von Holz ist schlüssig und sympathisch. Sie entspricht den aktuellen Anforderungen in Bezug auf Ressourceneinsparungen und Ökologie, auf Umwelt- und Klimaschutz und erfüllt den Wunsch, nicht nur der jüngeren Generationen, nachhaltig und im Einklang mit der Natur zu leben. Darüber hinaus hinterlässt der Entwurf einen verhältnismäßig kleinen ‚Fußabdruck‘ im Park.“, begründet Prof. Dr. Volker Droste, Architekt und Preisgerichtsvorsitzender, die Entscheidung der Jury.

 

Denkmalschutz stellt Zustimmung in Aussicht

Einer der wichtigsten Dreh- und Angelpunkte für die Umsetzungsideen ist das Thema Denkmalschutz. Neben der denkmalgerechten Sanierung der Villa muss der Assistenzbau festgelegte Anforderungen erfüllen, die sicherstellen, dass die historische Villa Hauptaugenmerk des Gesamtkonzeptes bleibt. „Mit diesem Entwurf bleibt die Villa Herzstück der Anlage und wird zum Mittelpunkt, auf den sich alles bezieht. Durch die geringere Höhe und das moderne Erscheinungsbild ordnet sich der Anbau der Villa dezent unter. Diesen Entwurf erachten wir aus denkmalpflegerischer Sicht für zustimmungsfähig.“, sagt Alexander Schacht, Untere Denkmalschutzbehörde des Landkreises Rostock.

 

Eigentümer appelliert an Kühlungsborner Politik

Der Wettbewerb war eine Auflage des Landes an die Eigentümer und wurde nach der vom Bundesministerium vorgegebenen Richtlinie für Planungswettbewerbe (RPW), durchgeführt.

„Ohne den umfangreichen Entwicklungsprozess der letzten 4,5 Jahre, wären wir nicht bis zu diesem Punkt gekommen. Dieser Wettbewerb ist ein wichtiges Puzzlestück, dem wir uns sehr offen hingegeben haben. Herausgekommen ist ein Entwurf der funktioniert und mit dem wir ein Architekturbüro auf Champions-League-Niveau an unserer Seite haben. Nun liegt es an Kühlungsborn, ob wir diesen Weg gemeinsam weitergehen. Wir sind bereit dazu.“, sagt Eigentümer Dr. Jan Aschenbeck

 

Sanierung der Villa Baltic als Startschuss für Stadtentwicklung

Sobald der Gewinnerentwurf durch die Kühlungsborner Stadtvertretung bestätigt wurde, kann dieser in das durch die Stadt Kühlungsborn gesteuerte Bebauungsplanverfahren eingegliedert und weiterentwickelt werden.

„Die Sanierung der Villa ist gleichzeitig auch der Startschuss für die gesamte städtebauliche Entwicklung in Kühlungsborn-West. Diese sieht neben der Villa auch die Aufwertung des Parks mit Grünanlagen samt historischer Allee vor. Auch der Bereich um die Kunsthalle sowie neue Parkplatzlösungen sind Teil des Maßnahmenkatalogs, wofür wir als Stadt umfangreiche Fördermittel vom Land erhalten. Wir arbeiten daher mit Hochdruck an einem neuen Bebauungsplan, um so schnell wie möglich anfangen zu können.“, sagt Peggy Westphal, Bauamtsleiterin der Stadt Ostseebad Kühlungsborn.

Sobald das Planungsverfahren abgeschlossen ist, liegt Baurecht für die Eigentümer vor. Der avisierte Zeitpunkt für die Sanierung der Villa sowie Baustart des Assistenzbaus ist Anfang 2025.